14. November 2016
Pressemitteilung
LAG

25 Jahre Frauenministerium Rheinland-Pfalz



Frauennotrufe gratulieren zu einem Vierteljahrhundert Politik gegen Männergewalt an Frauen

Foto Anette Diehl (Frauennotruf Mainz), Frauenministerin Anne Spiegel und Astrid Rund (Frauennotruf Rhein-Hunsrück-Kreis)
Anette Diehl (Frauennotruf Mainz), Frauenministerin Anne Spiegel, Astrid Rund (Frauennotruf Rhein-Hunsrück-Kreis) (v.r.n.l.)

Vor 25 Jahren wurde das Ministerium für die Gleichstellung von Frau und Mann in Rheinland-Pfalz gegründet. Für die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe in Rheinland Pfalz ein Grund zu gratulieren zu einem Vierteljahrhundert Politik gegen Männergewalt an Frauen und für Projekte, die ein gewaltfreies Miteinander fördern.

„Ein Jubiläum ist eine gute Möglichkeiten, um das Geleistete zu feiern und gemeinsam Rückschau zu halten,“ weiß Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz. Die Fachstellen in Rheinland Pfalz haben bereits mehr als 35 Geburtstage gefeiert und blicken gerne auf die gemeinsame Geschichte zurück. Denn mit der Gründung des Frauenministeriums begann die (Wieder-)Finanzierung der Arbeit der Frauennotrufe: Der Koalitionsvertrag nach dem Regierungswechsel in Rheinland-Pfalz 1991 legte den Grundstein und 1992 folgte das Modellprojekt „Notrufe in Rheinland-Pfalz“. Diese Förderung machte erstmals die Einrichtung von bezahlten Stellen aus dem Landestopf in den heute insgesamt 12 Frauennotrufen in RLP möglich.

„Die Professionalisierung der zuvor ehrenamtlichen Arbeit zum Tabu-Thema Sexualisierte Gewalt an Frauen verstärkte – neben unserer Unterstützungsarbeit für Betroffenen - einmal mehr unsere politische Einmischung da, wo in der Gesellschaft die Problembereiche Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, sexuelle Belästigung, bagatellisiert und negiert werden,“ so die Expertinnen aus den Fachstellen.

Für die amtierende Ministerin Anne Spiegel hatten die Notruffrauen eine Rose dabei: „Kein bescheidenes Veilchen,“ sind sich die Überbringerinnen Anette Diehl, Eva Jochmann und Astrid Rund aus den Frauennotrufen Mainz und Rhein Hunsrück Kreis einig. „… sondern ein Symbol für den Stolz. Die Dornen stehen für die Wehrhaftigkeit und den Einsatz, den wir immer noch aufbringen müssen wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht und somit auch um den gemeinsamen Kampf gegen Gewalt an Frauen.“ Der wurde erst kürzlich mit der erfolgreichen Reform des Sexualstrafrechts belohnt. Auch die Festrednerin Heide Oestreich von der taz-Redaktion hatte diesen in ihrem Vortrag Feminismus nach der Frauenbewegung. Wer emanzipiert uns heute? benannt.

„In Haushaltszeiten drückt sich dieser Kampf insbesondere um das Ringen für mehr Ressourcen aus: Die gesteigerte Anzahl der Hilfesuchenden, Themenbereiche und Veröffentlichungen spiegeln sich kaum im Wachstum der Kapazitäten der Frauennotrufe wider – die Einrichtungen sind immer noch verstärkt auf Spenden, Bußgelder und Projektzuwendungen angewiesen. Mit einem finanzkräftigeren Frauenressort sich mehr bewegen“, so die Erfahrung der Fachfrauen.

Verantwortlich: Anette Diehl, für die LAG der Frauennotrufe in RLP, November 2016

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