22. Januar 2018
Pressemitteilung
Veranstaltung

„Ich kann mich auch als Rollstuhlfahrerin wehren“



Frauennotruf Mainz e.V. organisiert WenDo-Kurs bei in.betrieb


V.l.n.r.: Tanja Seif, Sarah Hofmann, Hildegard Teuber, Rebecca Bug, Anke Thomasky (WenDo-Trainerin), Ruth Sartor, Anette Diehl (Frauennotruf), Conni Dinges (WenDo-Trainerin), Saskia Büchler

Ende des vergangenen Jahres fand bei in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration ein WenDo-Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Frauen mit Beeinträchtigung statt. Zwölf Teilnehmerinnen aus der Werkstatt konnten einen Tag lang Tipps und Methoden kennenlernen, um sich im Alltag besser vor Gewalt und Anfeindungen zu behaupten, sich besser abgrenzen zu können und um ein positives Selbstbild zu erhalten. Organisiert wurde der Kurs von  der Frauenbeauftragten bei in.betrieb, Ruth Sator und Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz.

Im Vorfeld hatten Beschäftigte aus der Werkstatt den Wunsch geäußert, mithilfe eines Kurses zu mehr Selbstbewusstsein, Entschlossenheit und Stärke in schwierigen Situationen zu gelangen. Die Frauenbeauftragte Ruth Sator hatte bereits schon früher Kontakt mit dem Frauennotruf, da lief die Planung schnell und unbürokratisch. „Die Studien zeigen: Gerade Frauen mit Behinderungen werden Opfer von sexuellen Übergriffen und Gewalt, meist schon in der Kindheit oder Jugend“, so Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz e.V. „Unsere Fachstelle zum Thema Sexualisierte Gewalt kooperiert schon viele Jahre mit in.betrieb (früher WfB), so konnten wir und zeitnah den Kontakt zu den WenDo-Trainerinnen Anke Thomasky und Conny Dinges herstellen.“

Besonderes Augenmerk lag für die Trainerinnen auf den individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Teilnehmerinnen. So können auch Frauen mit Behinderung lernen, sich zu wehren. Zum Besipiel kann ein Rollstuhl oder eine Gehhilfe auch als Abwehr-Waffe eingesetzt werden. „Ich kenne nun Wege mich auch als Rollstuhlfahrerin bei Gefahr zu wehren und mutiger zu sein. Ich bin ganz erstaunt, wie viel Kraft ich und jede einzelne von uns hat,“ erzählt Ruth Sartor und freut sich als Frauenbeauftragte über den Erfolg des Kurses. Als besonderes Highlight des Kurses konnten alle zwölf Teilnehmerinnen einen 8 cm dicken Holzblock aus eigener Stärke und mit ihren individuellen Möglichkeiten zerschlagen. „Dieses Erfolgserlebnis hat eine ganz besondere Energie im Raum freigesetzt. Das zu erleben war sehr berührend“, sagt Hildegard Teuber, Sozialpädagogin und Unterstützerin der Frauenbeauftragten.

Anette Diehl berichtete über die Arbeit des Frauennotrufs und gab somit Raum für Gespräche zu erlebten Grenzverletzungen. Die Frauen nutzten den geschützten Rahmen der Gruppe gerne dafür.

Für in.betrieb gGmbH soll die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteurinnen auch im neuen Jahr weiter gehen: „Wir danken im Besonderen dem Förderverein des Frauennotrufes für die finanzielle Unterstützung und freuen uns über die sehr gute Zusammenarbeit,“ sagt Petra Hauschild, Bereichsleitung Arbeit und Soziales bei in.betrieb.

Die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration ist ein Unternehmen zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben sowie zur Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft.Bei in.betrieb finden über 580 Menschen mit Behinderung berufliche Bildung, Arbeitsplätze sowie begleitende Förderung und Betreuung.

Der Frauennotruf Mainz ist Fachstelle zum Thema Sexualisierte Gewalt und bietet Betroffenen und Angehörigen Unterstützung.

Kontakt:

Anette Diehl (Mitarbeiterin im Frauennotruf Mainz e.V.)

Telefon 06131 221213  · info [at] frauennotruf-mainz.de

Bettina Muhr (Assistenz der Geschäftsführung/Unternehmenskommunikation)
Telefon 06131 5802114 · bettina.muhr [at] inbetrieb-mainz.de

Petra Hauschild (Bereichsleitung Arbeit und Soziales)
Telefon 06131 5802168 ·  petra.hauschild [at] inbetrieb-mainz.de

Michael Huber (Geschäftsführer)

Telefon 06131 5802112 · michael.huber [at] inbetrieb-mainz.de

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