26. August 2019
Pressemitteilung
LAG

„Together we make it work“



Auftaktveranstaltung „make it work!“ in Rheinland-Pfalz

Auftaktveranstaltung „make it work!“ in Rheinland-Pfalz
Auftaktveranstaltung „make it work!“ in Rheinland-Pfalz

Im Juni startete mit großem Presse-Echo "make it work!“ in Rheinland-Pfalz – und das LAUTSTARK!". Rheinland-Pfalz ist seit Mai 2019 „make it work!“-Fokusregion, die LAG der Frauennotrufe leitet die Arbeit gegen sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz vor Ort:

„#MeToo ist in der Politik angekommen: Auf der Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz (GFMK) in Rheinland-Pfalz im Juni 2019 war Belästigung am Arbeitsplatz bereits ein zentrales Thema, “ so die Expertinnen der Fachstellen. „Schon die ersten 78 Tagen von make it work in RLP! haben gezeigt: Konkrete Maßnahmen zur Prävention und zur Unterstützung von Betroffenen in Einrichtungen, Verwaltungen und Organisationen werden dringend gebraucht – auch innerhalb des Politikbetriebs. Das zeigt die Vielzahl der Berichte über Vorfälle in Parlamenten und Ministerien bundes- und europaweit.“

Dabei bleibt eine große Frage weiterhin bestehen: Wie können landespolitische Maßnahmen langfristig und  branchenübergreifend zur Förderung einer diskriminierungssensiblen Arbeitskultur beitragen?

Die „make it work!“-Fokusregion Rheinland-Pfalz hat sich beim Auftaktreffen der Landesarbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Frauennotrufe am 21.08.2019 genau dieser Frage angenommen und erste Strategien für eine landespolitische Bündnisarbeit gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz entwickelt.

„Wir als Anlaufstellen für Betroffene, Ansprechpersonen und Personalverantwortliche sind uns seit langem einig: Die wirkungsvollste Prävention sexualisierter Diskriminierung und Belästigung am Arbeits- und Ausbildungsplatz sind betriebliche und institutionelle Maßnahmen, die verdeutlichen, dass die Thematik ernst genommen wird, und dass sexualisierte Übergriffe und sexistische Angriffe, nicht toleriert werden,“ so Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz. „Ein respektvolles, diskriminierungsfreies Klima herzustellen kann nur gelingen, wenn dies von oben angegangen wird und alle sich daran beteiligen. Diese Normen müssen im Sinne einer Top-Down-Strategie umgesetzt werden und so die Kultur der Gesellschaft, der Unternehmen und Institutionen und der Verbände prägen.“

In Rheinland-Pfalz sollen mehrere Schritte umgesetzt werden, um dies zu erreichen. Zuerst soll Fachwissen in Form von Schulungen und Info-veranstaltungen mit potentiellen Multiplikator*innen landesweit verbreitet werden. Die Netzwerkarbeit mit Schlüsselpersonen der landesweit tätigen Gleichstellungsbeauftragten,  sowie mit Gewerkschaftsvertreter*innen und engagierten Führungskräften großer rheinland-pfälzischer Organisationen, hat bereits erfolgreich begonnen.

Jetzt sollen politisch Verantwortliche für die Zusammenarbeit gewonnen werden, der Landesfrauenbeirat ist bereits aktiv bei der Entwicklung politischer Bündnisse vor Ort.

Ziel der Fokusregionenarbeit ist es,  bis August 2020 nicht nur Personalverantwortliche und Führungskräfte für sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz zu sensibilisieren. Es sollen vielmehr konkrete Handlungsmöglichkeiten implementiert werden – dafür brauche es den Frauennotrufen zufolge starke, branchen- und parteiübergreifende Bündnisse.

Auch die Kolleginnen aus der bff-Geschäftsstelle in Berlin betonen die Wichtigkeit der Fokusregionenarbeit für das Bundesprojekt „make it work!“:

 „Die Fokusregionenarbeit im Bundesland Rheinland-Pfalz zeigt nicht nur wie starke Bündnisse der Verantwortung gegen sexuelle Belästigung und Gewalt auf landespolitischer Ebene aufgebaut werden können, sondern auch, wie durch die Einbindung lokaler politischer Strukturen die politische Kraft von #MeToo nachhaltig gefestigt und  branchenübergreifend durchgesetzt werden kann“, sagt Larissa Hassoun Referentin beim  bff-Projekt „make it work“.

V.i.S.d.P: Anette Diehl und Vanessa Kuschel

Weitere Informationen/ Ansprechpartnerin: Anette Diehl | Frauennotruf  Mainz | Kaiserstr. 59-61I 55116  Mainz I  t: +49 6131 221213 I Mail: | www.frauennotruf-mainz.de

 

„make it work! Für einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“

2019 ist beim bff das vierjährige Projekt „make it work! Für einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“ gestartet. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In Fortsetzung der globalen #MeToo-Bewegung, will „make it work!“ die Rechte gewaltbetroffener Arbeitnehmer*innen sichtbarer machen und den gesamtgesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltig diskriminierungsfreieren Arbeitskultur mitgestalten. Durch den Aufbau regionaler und bundesweiter Netzwerkstrukturen soll im Rahmen von „make it work!“ dabei ein starkes Bündnis aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gegen sexistische Diskriminierung am Arbeitsplatz entstehen. Neben Rheinland-Pfalz ist Bielefeld „make it work!“ Fokusregion. Die Koordinationsstelle der Fokusregion, der Frauennotruf Bielefeld, hat dabei das Ziel mit Partner*innen vor Ort starke Bündnisse gegen Gewalt am Arbeitsplatz Pflege zu entwickeln und Maßnahmen zum Schutz Betroffener als festen Bestandteil pflegerischer Ausbildungsgänge bei lokalen Träger*innen zu verankern.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme am bundesweiten Netzwerk: makeitwork [at] bv-bff.de

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