Für TIN* Personen (trans*, inter, nicht-binär)

Sexualisierte Gewalt kann jede*n treffen – unabhängig von Geschlecht, Identität oder Lebensrealität. Studien zeigen außerdem, dass sexualisierte Übergriffe auf queere Menschen besonders häufig entstehen. Für trans*, inter und nicht-binäre Personen kann die Verarbeitung solcher Erfahrungen zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, etwa durch fehlendes Verständnis oder Diskriminierung im Umfeld. Sie sind nicht allein – in unserer Beratungsstelle finden Sie einen Raum, in dem Ihre Identität respektiert und Ihre Erfahrungen ernst genommen werden.

Kein Verhalten rechtfertigt sexualisierte Übergriffe!

Jeder sexuelle Übergriff ist eine Persönlichkeitsverletzung und jeder Mensch reagiert darauf unterschiedlich. Viele Personen, die zu uns in die Beratung kommen, zweifeln an ihrem Verhalten. Viele Personen glauben, dass sie sich falsch verhalten haben, dass sie sich gar nicht oder zu wenig gewehrt oder dass sie das übergriffige Verhalten provoziert haben.

Sie sind mit diesen Gedanken nicht allein.

Oft verstärken Verwandte und Freunde diese Gefühle, indem sie Sie fragen, warum Sie nicht gegangen sind, warum Sie nicht um Hilfe geschrien oder andere Dinge gemacht haben. All diese Zweifel, Fragen und Vorwürfe nehmen dem Täter Verantwortung ab. Dabei trägt er sie ganz allein!

Kein Verhalten in solch einer Situation ist falsch!  Reaktionen und Schutzmechanismen auf eine extrem bedrohliche Situation sind von Person zu Person ganz individuell.

Auch nach dem Erlebnis gibt es kein typisches Verhalten. Die meisten Menschen durchleben eine Zeit der Desorientierung. Sie versuchen, das Geschehene zu begreifen und die Kontrolle über ihr Leben zurückzubekommen. Sie schämen sich, fühlen sich erniedrigt und haben Angst darüber zu reden. Manche Personen können erst Jahre oder Jahrzehnte nach ihren Erlebnissen (in der Kindheit) darüber sprechen.

Vielen Personen gelingt der Versuch in den Alltag zurückzukehren nur teilweise oder gar nicht. Manche leiden über Monate und Jahre hinweg an den Folgen. Diese Folgen und psychischen Symptome sind vielfältig.

Für unsere Beratung gilt: Es kommt überhaupt nicht darauf an, wie lange das Ereignis zurückliegt, ob Sie anzeigt haben oder nicht. Sie haben jederzeit das Recht auf Hilfe und Unterstützung.

In unserer Beratung sortieren wir gemeinsamen Ihre Wünsche, Ängste, Vorstellungen und Gefühle, um Sie auf Ihrem individuellen Weg zu unterstützen – vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym.