09. Mai 2019
Pressemitteilung
Kampagne
LAG

Die Zeit ist reif – Unsere Stimme gegen Sexismus und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz



Frauennotrufe als Botschafterinnen der Kampagne LAUT♀STARK


Stehend, v.l.n.r. Claudia Wienand, Gaby Krause, Birgit Kerner, Eva Jochmann, Franziska Godlewsky, Astrid Rund, Mareike Ott, Susanne S. Findler , Ilga Schmitz, Silke Jaschek, Jacqueline Bröhl Sitzend, v.l.n.r. Barbara Zschernack, Anette Diehl, Regina Mayer

Als Botschafterin der Kampagne LAUT♀STARK von Frauenministerin Anne Spiegel (https://lautstark.rlp.de/) und als Vertreterin der 12 Frauennotrufe in Rheinland Pfalz nimmt Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz insbesondere sexistische Diskriminierung und sexuelle Belästigung in der Arbeits- und Ausbildungswelt in den Fokus.

Für sie und ihre Kolleginnen in der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe Rheinland Pfalz (LAG) ist diese Form des alltäglichen Sexismus besonders schwerwiegend: „Eine unerträgliche Belästigungssituation zu beenden ist am Arbeitsplatz kaum möglich, Betroffene können nicht einfach gehen oder die belästigende Person meiden. Somit ist die Existenzsicherung durch das finanzielle Einkommen bedroht, aber oftmals auch die sinn- und identitätsstiftende Tätigkeit. Der Arbeitsplatz wird zum Gewaltort“, wissen die Expertinnen aus ihrer Unterstützungsarbeit.

Obwohl die neuere Gesetzgebung mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz seit 2006 die Position von Betroffenen gestärkt hat, ist es dennoch schwierig zu Recht zu kommen. Ein Beispiel:

Heute können auch Verhaltensweisen als sexuelle Belästigung nach dem AGG gemeldet werden, die die Herabsetzung der Würde Betroffener "bewirken", auch wenn dies nicht direkt "bezweckt" wurde. Nach gültiger Rechtslage ist also das Motiv - zum Beispiel ein (vermeintlicher) Spaß oder Flirt - unwichtig. Es zählt, dass das Verhalten von der betroffenen Person unerwünscht ist und als belästigend erlebt wird.

Dieser wichtige Aspekt wird jedoch bedeutungslos, wenn weder die Beteiligten noch die Verantwortlichen darüber Bescheid wissen, so die Frauennotrufe.

Die Botschaft der Fachfrauen: „In allen Bereichen der Gesellschaft und so auch in der Arbeitswelt wird der Themenkomplex Sexualisierte Grenzverletzungen, Übergriffe, Belästigungen und (Männer-) Gewalt bis heute bagatellisiert, tabuisiert, negiert und als der Norm angehörend dargestellt. Die gesellschaftliche Botschaft dahinter ist verheerend – für alle Geschlechter. Ein respektvolles, diskriminierungsfreies, gleichberechtigtes gesellschaftliches Klima herzustellen kann nur gelingen, wenn dies als Grundsatz gilt und „von oben“ durchgängig angegangen wird - und wenn alle sich daran beteiligen. Die Zeit ist reif dafür.“

https://lautstark.rlp.de/de/botschafterinnen-und-botschafter/annette-diehl/

 

Verantwortlich Anette Diehl (Frauennotruf Mainz) für die LAG der Frauennotrufe


Bildunterschrift: Frauenministerin Anne Spiegel und Anette Diehl

 

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