27. Juli 2021
Pressemitteilung
Veranstaltung

Metoo in Science



Frauennotruf initiiert Runden Tisch mit Gleichstellungsbeauftragten der Mainzer Universität und (Fach-) Hochschulen

17 Frauen per Videokonferenz: Darunter drei Mitarbeiterinnen vom Frauennotruf und mehrere Gleichstellungsbeauftragte aus dem Hochschulbereich
Foto: Frauennotruf Mainz e.V. ©Sabine Wollstädter: Runder Tisch – Gleichstellungsbeauftragte der Mainzer Hochschulen tauschen sich mit Fachstelle für sexualisierte Gewalt aus (aufgenommen: 01. Juli 2021)

Das Thema Sexuelle Belästigung hat in den letzten Jahren vor allem in der Arbeitswelt mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird insbesondere seit der #metoo Bewegung verstärkt und öffentlich diskutiert.

Wie in vielen anderen Bereichen – so auch im Hochschulkontext scheint das Thema häufig noch randständig bis nahezu gar nicht behandelt zu werden. Dabei treffen hier Studierende, Lehrbeauftragte, Angestellte und Verbeamtete aufeinander. Das bietet eine Vielzahl an Beschäftigungsverhältnissen und unterschiedlichen Hierarchiestrukturen, die zu Machtungleichheiten und somit auch zu sexualisierten Übergriffen und Gewalt führen können. Insbesondere Studierende sind häufig nicht ausreichend vor sexistischer Diskriminierung und sexueller Belästigung geschützt. Das sagen auch bisherige Studien aus Deutschland. Fast jede zweite Studierende hat schon sexuelle Belästigung erlebt. „Rechtlich hinterlässt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz AGG) eine große Lücke zum Nachteil vieler Hochschulmitglieder. Hier sind dann die Landeshochschulgesetze oder die intern verfassten Richtlinien entscheidend“, sagt Sabine Wollstädter, Mitarbeiterin des Frauennotrufs. „Ohne klare, transparente Vereinbarungen gibt es häufig auch wenig Möglichkeiten, übergriffige Studierende, Dozierende oder Vorgesetzte zu sanktionieren.“

Der Frauennotruf Mainz hat deshalb einen Runden Tisch für die Gleichstellungsbeauftragten der Mainzer Universität und (Fach-) Hochschulen einberufen. „Ein guter Austausch mit einer Fachstelle zum Thema ist besonders wichtig, um geeignete Schutzkonzepte an den jeweiligen Hochschulen zu etablieren und die Rolle der Gleichstellungsbeauftragten zu stärken,“ so Sabine Weis, Projektleiterin der Veranstaltungsreihe des Gender-Working am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (kurz ZWW). „Denn diese sind häufig die erste und vertrauliche Anlaufstelle und sehen sich in der Verantwortung, das Thema an ihren Hochschulen einzubinden.“

 

Finanziert und unterstützt wurde die Auftaktveranstaltung durch die Stabsstelle Gleichstellung und Diversität der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Maria Lau und Daniela Fahrnbach. Weitere Organisatorinnen waren: Sabine Weis (ZWW), Anouschka Erny-Eirund (Gleichstellungsbeauftragte für nicht-wiss. Mitarbeitende der Unimedizin Mainz) sowie Anette Diehl und Emma Leonhardt (Frauennotruf Mainz).

 

Text: Sabine Wollstädter & Anette Diehl, Frauennotruf Mainz e.V.

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