20. Juni 2018
Pressemitteilung

Stille Gefahr - Frauennotruf Mainz informiert über K.O.-Tropfen zur 50. Mainzer Johannisnacht

Zum diesjährigen 50. Jubiläum der Mainzer Johannisnacht am kommenden Wochenende, informiert der Frauennotruf Mainz e.V. wieder über den Gebrauch von K.O.-Tropfen. „Damit an diesen Tagen ungezwungen gefeiert und gelacht werden kann, möchten wir weiterhin über das Thema K.O.-Tropfen sensibilisieren“, betonen die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs Mainz. „Es ist gut nicht nur auf das eigene Glas, sondern auch auf Freundinnen und Freunde zu achten“.

Sogenannte K.O.-Tropfen können unterschiedliche Substanzen beinhalten, z.B. Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Diese werden häufig auf Festen oder Partys ins Getränk gemischt. Die Betroffenen können sich dann gegen sexuelle Übergriffe nicht mehr wehren und sich später auch kaum oder gar nicht daran erinnern. Die Täter sind meist aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Oftmals wird das Benehmen unter Einfluss von K.O.-Tropfen mit zu viel Alkoholkonsum verwechselt.

Schon vor Jahren warnte nicht nur die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor diesem Phänomen sondern auch das Internationale Drogenkontrollgremium (INCB), das die Einhaltung der einschlägigen UN-Konventionen überwacht. Die Substanzen, mit denen andere gegen ihren Willen gefügig gemacht werden können, seien viel zu leicht erhältlich und könnten dadurch schnell in die Hände von Kriminellen fallen.

Das Tückische an K.O.-Tropfen ist, dass sie geruchs-, geschmacks- und farblos sind. „Außenstehende denken oft fälschlicherweise, dass die Person nur zu viel Alkohol getrunken hat“, so Sophie Michels vom Frauennotruf Mainz e. V. „Es ist uns daher besonders wichtig immer wieder über K.O.-Tropfen aufzuklären, was das für Substanzen sind, wie sie wirken und wie sich davor geschützt werden kann“.

Außerdem setzt die Wirkung der Tropfen zumeist nicht sofort ein. „Dem Täter oder der Täterin bleibt genug Zeit, mit der Frau oder dem Mann Kontakt aufzunehmen, sich eventuell als vermeintlich hilfsbereite Begleitung anzubieten und dann die hilflose Lage ausnutzen“, weiß Anette Diehl aus der Beratungsarbeit des Frauennotrufs.

Weitere Informationen dazu finden Sie auch unter https://www.frauennotruf-mainz.de/informationen/material 

 

Verantwortlich für die Pressemitteilung

Sophie Michels

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