01. Februar 2016
Pressemitteilung

Vertrauliche Spurensicherung hilft vergewaltigten Frauen



Neues Faltblatt der Forensischen Ambulanz Mainz

v.l.n.r.: Dr. Cleo Pickhard, Anette Diehl, Dr. Doris Macchiella
v.l.n.r.: Dr. Cleo Pickhard, Anette Diehl, Dr. Doris Macchiella

Gemeinsam präsentierten unlängst Dr. Cleo Pickhardt, Forensische Ambulanz am Institut für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz (FAM), Anette Diehl, Frauennotruf Mainz, Fachstelle zum Thema Sexualisierte Gewalt und Dr. Doris Macchiella, Oberärztin der Frauenklinik, Universitätsmedizin Mainz am Rande einer Veranstaltung zum Thema Vergewaltigung das neue Faltblatt der FAM zur vertraulichen Spurensicherung nach Vergewaltigung.

Viele Opfer sexualisierter Gewalt seien nicht in der Lage, direkt nach einem Übergriff eine Strafanzeige zu stellen, so die drei Fachfrauen zum Thema. Bei späteren Anzeigen ist es in der Regel schwierig, noch ausreichend objektive Beweismittel zu finden, die zu einer Verurteilung des Angeklagten führen könnten. Eine vertrauliche Spurensicherung bei der FAM erfolgt hingegen unabhängig von einer Anzeige. Somit haben Frauen Zeit, sich zu stabilisieren, Unterstützung zu suchen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie dazu bereit sind, eine Anzeige vorzunehmen. Sie entscheiden selbst, ob und wann sie die Anzeige stellen möchten.

Die gesammelten Spuren werden kostenfrei bis zu fünf Jahren aufbewahrt und sollte sich die betroffene Person für eine Anzeige entscheiden, kann die Polizei diese Spuren anfragen und auswerten.

„Die medizinische Versorgung und die notwendige psychosoziale Unterstützung können im Vordergrund stehen, wenn die vertrauliche Spurensicherung den Druck nimmt, sofort Anzeige machen zu müssen,“ sind sich die Ärztinnen und die Fachfrau zum Thema Sexualisierte Gewalt einig.

verantwortlich: Anette Diehl, Februar 2016

Alle aktuellen Meldungen