15. September 2022
Veranstaltung

Mediale Darstellung von Gewalt an Frauen



Eine Veranstaltung für Medienschaffende und Mediennutzende

Medien haben Einfluss, Medien fördern und prägen gesellschaftliche Debatten, beeinflussen die öffentliche Meinung. Und nicht zuletzt produzieren und reproduzieren Medien im wahrsten Sinne des Wortes Bilder und setzen Sprachregelungen.
Kurzum: Medien sind wichtig!
Das alles trifft ganz besonders auf die Berichterstattung über und die Darstellung von (sexualisierter) Gewalt an Frauen zu. Ohne Medienöffentlichkeit wäre Gewalt an Frauen kaum der Rede wert. Gewalt an Frauen zwischen Marginalisierung und Skandalisierung?
Doch „Familientragödie“, „Beziehungsstreitigkeiten“, „Eifersuchtsdrama“ oder „Sextat“ gehören immer noch zum sprachlichen Repertoire, wenn Medien über Gewalttaten an Frauen berichten. So werden selbst schwerste Gewaltverbrechen, oft begangen in engen sozialen Beziehungen, gleichzeitig verharmlost und skandalisiert. Unterschwellig wird damit dem – in aller Regel – weiblichen Opfer eine Mitverantwortung an der Tat zugewiesen und der – zumeist männliche – Täter vorauseilend entschuldigt.
Dass Gewalt an Frauen in all ihren Erscheinungsformen auch einen strukturellen Charakter
hat, der weit über den (spektakulären) Einzelfall hinausgeht, passt nur selten in den aktualitätengetriebenen und ereignisfixierten Medienalltag.
Zum Medienalltag gehören auch fiktionale Formate, allen voran die auf allen Kanälen laufenden
Krimis. Auch sie vermitteln nicht selten problematische Frauen- und Täterbilder.
Zwei aktuelle Studien zur Berichterstattung im Printbereich und zur Darstellung von geschlechtsspezifischer Gewalt im deutschen Fernsehen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

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