17. November 2020
Veranstaltung

Onlinevortrag: Feminismus antirassistisch denken und gestalten



Eine Online-Veranstaltung des Frauennotrufs Mainz in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz e.V.

Seit über 40 Jahren arbeiten Frauennotrufe in Deutschland zum Thema Sexismus, sexistische Diskriminierung und sexualisierte Gewalt. Ziel der Frauennotrufe ist, das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen aus dem Privaten zu holen und ins öffentliche, politische und gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen. Sexismus, sexistische Diskriminierung und sexualisierte Gewalt wird als gesellschaftlich, strukturell bedingt gesehen, Ursache sind die ungleichen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern.
Ziele wie Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung konnten in den vier Jahrzehnten langsam vorangebracht werden. Reformen des Strafrechts in Deutschland haben sexualisierte Gewalt vom Sittendelikt zu einer Straftat gemacht, Vergewaltigung in der Ehe anerkannt und somit die Gewalt aus dem privaten Schutzraum genommen. Im Jahr 2016 fand dann sogar ein Paradigmenwechsel mit dem Motto „Nein heißt Nein“ statt.
Doch die Erfolgsgeschichte dieser geschaffenen Strukturen ist auch eine Geschichte von Ausgrenzung und Nichtbeachtung unterschiedlicher Perspektiven und weiterer Machtverhältnisse.
Die in den letzten 40 Jahren geschaffenen Strukturen sind beständig, aber damit auch struktureller Rassismus. In den Fachstellen arbeiten nach wie vor fast ausschließlich weiße Frauen – die gesellschaftliche Realität wird damit nicht abgebildet. In der Auseinandersetzung mit dem Machtgefälle zwischen den Geschlechtern fehlen zahlreiche Perspektiven, werden Stimmen nicht gehört.
Wechselbeziehungen von rassistischer und sexistischer Diskriminierung kommen erst langsam mehr in den Blick und erfordern auch von Beratungsstellen und Vereinen Reflexionen und organisationale Änderungen.

Die Referentin Gifty Rosetta Amo Antwi ist seit 2016 Geschäftsführerin, zuvor Bildungsreferentin im Weltladen Unterwegs e.V. in Mainz. Seit 2018 arbeitet sie für den AK Asyl Flüchtlingsrat RLP e.V.. Sie hat Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaft in Mainz studiert und ist aktiv in der Bildungsarbeit zu Themen wie Fairer Handel, Nachhaltigkeit, Entwicklungspolitik, Rassismus und Anti-Bias.

25.November 2020
16 Uhr
Online in ZOOM
Anmeldung über mainz [at] boell-rlp.de

Der Frauennotruf Mainz e.V. ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft anderes lernen e.V. und der Heinrich Böll Stiftung RLP.

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