07. Oktober 2024
Pressemitteilung

Frauennotruf Mainz zum 7. Oktober - es jährt sich der Angriff der Hamas auf Israel

2023 überfiel die Hamas Israel, 1200 Menschen wurden getötet und rund 240 Geiseln in den Gazastreifen entführt, viele Frauen wurden vergewaltigt und während der Tat gefilmt. 

Der Frauennotruf Mainz schrieb vor einem Jahr: "Die aktuellen Ereignisse in Israel und im Gaza, die Bilder von Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Verschleppung von Menschen und der damit verbundene öffentlich gezeigte Frauenhass haben uns schockiert.
Das nun erfolgte weitere Blutvergießen im Gaza, der erstarkte Antisemitismus und die zunehmende Islamfeindlichkeit in unserer Gesellschaft machen uns sprachlos."

Anette Diehl und Heike Simon vom Frauennotruf Mainz hatten eine Aktivistin und Kollegin aus Jerusalem zur Situation in Nahost sprechen lassen: "Der Verstand und das Herz können all die Schrecken nicht ertragen" Pressemitteilung - Text HIER

Zehntausende Palästinenser*innen und viele der israelischen Geiseln sind seither im Gazakrieg gestorben. Der Konflikt eskaliert und die Gewalt nimmt kein Ende und spaltet die Menschen.

Antisemitismus und muslimfeindlicher Rassismus hat in großem Maße zugenommen.

Ein Jahr nach dem Anschlag will der Frauennotruf Mainz, Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt, auf die Gewalt und auf die Auswirkungen in Deutschland aufmerksam machen und schließt sich der Aussage eines Instagramposts der Bildungsstätte Anne Frank an:

"Sowohl Antisemitismus als auch antimuslimischer Rassismus sind in allen Teilen der Gesellschaft verankert. Seit dem 7. Oktober haben wir beobachtet, dass der Terroranschlag genutzt wird, um den Antisemitismus der Mehrheitsgesellschaft zu externalisieren. Wenn Antisemitismus ausschließlich auf muslimisch gelesene Migrant innen projiziert wird und deutsche Politiker innen als Reaktion auf den 7. Oktober eine striktere Asylpolitik fordern, wird Rassismus zur Antwort auf Antisemitismus. So werden Juden Jüdinnen und Muslim innen gegeneinander ausgespielt was das Leben in Deutschland für beide Gruppen unsicherer macht.
 

Die Kämpfe gegen Antisemitismus und Rassismus müssen miteinander verbunden werden nicht in eine künstliche Konkurrenz gesetzt. Dafür braucht es einen gesellschaftlichen Kurswechsel: Solidarität und Selbstkritik statt Schuldzuweisungen, Bildungsarbeit in Schulen, in Institutionen und im Netz. Was wir nicht brauchen, sind weitere Haushaltskürzungen im Bereich von Bildung und Demokratieförderung. Gerade jetzt sind gemeinnützige Organisationen und Initiativen sowie Opferberatungsstellen unverzichtbar, um dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen und die Betroffenen von Hass und Hetze zu unterstützen."

Quelle: bsannefrank „Ein Jahr nach dem 7. Oktober“:

Instagram Beitrag - Bildungsstätte Anne Frank

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