07. Februar 2023
Pressemitteilung

Pressemitteilung: Let’s Talk about Digitale Gewalt



Der Frauennotruf Mainz macht anlässlich des Safer Internet Day auf sexualisierte Gewalt online aufmerksam.

Seit 2004 findet jährlich im Februar der „Safer Internet Day“ statt und auch 2023 heißt es am 7. Februar unter dem internationalen Motto wieder „Together for a better Internet“. Anlässlich dieses Aktionstags möchte der Frauennotruf Mainz auf Digitale Gewalt aufmerksam machen.

Digitale Gewalt umfasst viele Formen und bereits Kinder und Jugendliche werden damit Konfrontiert. Umso wichtiger ist es, über Gefahren im Zusammenhang mit den Digitalen Möglichkeiten aufzuklären und Wissen an Jugendliche zu vermitteln.

Eine Form von Digitaler Gewalt ist bildbezogene Digitale Gewalt. Darunter versteht sich das ungewollte Empfangen von Pornografischen Bildern wie z.B. Dickpicks (ein Bild von einem Männlichen Geschlechtsteil) oder auch das ungewollt intime Bilder von einem selbst verbreitet werden.

Jugendliche probierten sich schon immer mit Sexualität aus, durch die Digitalisierung entstanden natürlich auch neue Möglichkeiten, beispielweise das einvernehmliche versenden von intimen Bildern. Problematisch wird es jedoch, wenn diese Bilder anderen Personen zugänglich gemacht werden in dem sie auf dem Schulhof herumgezeigt, über Messenger Dienste versendet oder ins Internet gestellt werden. „Dies kann massive Auswirkungen auf die Betroffenen haben“ weiß Emma Leonhardt vom Frauennotruf Mainz. „Betroffene werden nicht nur mit der Tatsache konfrontiert, dass andere Personen diese Intimen Bilder gesehen haben, hinzukommt, dass es so gut wie unmöglich ist, die Inhalte aus dem Digitalen Raum zu entfernen, sie einen massiven Vertrauensbruch gegenüber einer Person erleben und zusätzlich sie meistens auch noch Vicitm Blaiming erfahren müssen“.

Unter Vicitm Blaiming oder auch Schuldumkehr genannt, wird verstanden, dass die Verantwortung für einen Übergriff bei der betroffenen Person gesucht wird und nicht bei dem/der Täter*in. Das hat zur Folge das Betroffene statt Unterstützung Beschuldigungen und Anfeindungen erfahren, es entsteht also eine zweite Betroffenheit.

„Häufig geben sich Betroffene selbst die Schuld und schämen sich. Das hindert sie daran, sich Unterstützung zu suchen“ so Leonhardt weiter. „Dabei ist es gerade dann um so wichtiger sich an Fachpersonen zu wenden, wie beispielsweise den Frauennotruf Mainz.“

Der Frauennotruf Mainz berät seit über 40 Jahren von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen ab 12 Jahren. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Die Mitarbeiter*innen sind telefonisch (06131/ 22 12 13), per E-mail (info [at] frauennotruf-mainz.de), über den Messengerdienst Signal (0177 3237382) oder über die Online Beratung (www.onlineberatung-frauennotruf-mainz.de) erreichbar.

Verantwortlich für den Text: Emma Leonhardt, Frauennotruf Mainz e.V.

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