23. Mai 2023
Pressemitteilung

Pressemitteilung: Sexualisierte Gewalt an queeren Menschen



Frauennotruf Mainz nutzt IDAHOBITA als Informationsplattform

Anette Diehl, Frauennotruf Mainz, spricht auf dem IDAHOBITA* 2023. (Bild: Fabian Fusenich)
Anette Diehl, Frauennotruf Mainz, spricht auf dem IDAHOBITA* 2023. (Bild: Fabian Fusenich)

Der Frauennotruf machte anlässlich des am 17. Mai alljährlich stattfindenden IDAHOBITA* (Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*-, Trans*- und Asexuellenfeindlichkeit) auf das Thema sexualisierte Gewalt an queeren Menschen aufmerksam.

Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität offiziell von der Liste psychischer Krankheiten. Seitdem wird jedes Jahr der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- Trans- und Asexuellenfeindlichkeit gefeiert, um auf die noch immer bestehende Diskriminierung von queeren Menschen aufmerksam zu machen.

„Als Fach- und Beratungsstelle zum Thema sexualisierte Gewalt ist der Tag wichtig für uns, um auf sexistische Diskriminierung und sexualisierte Gewalt gegen queere Personen aufmerksam zu machen und ein deutliches Zeichen der Unterstützung zu setzen. Die Kundgebung stellt für uns ein wichtiges Zeichen der Solidarität und Sichtbarkeit dar,“ betont Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz.

„Das Ausmaß an sexualisierten Übergriffen und Gewalt, sexistischer Diskriminierung sowie sexueller Belästigung am Arbeitsplatz an queeren Menschen ist hoch,“ weiß Heike Simon vom Frauennotruf. Studien[1] aus Deutschland ergaben, dass mindestens ein Drittel (30.9%) der befragten trans Personen sexualisierte Gewalt erleben mussten, fast 80% mindestens einmal Diskriminierungen in Form von Beschimpfungen, Beleidigungen, verachtendem und demütigendem Verhalten (43,9% mehrmals und 13,6% regelmäßig)[2]. Dies zeigt deutlich den Bedarf an Unterstützung zu diesen Themen auf. Neben der gerade eröffneten Beratungsstelle Quint* in Rheinland-Pfalz will der Frauennotruf als spezialisierte Fachstelle zum Thema Sexualisierte Gewalt das Thema insb. in den Fokus der Arbeits- und Ausbildungswelt rücken.

„Wir beschäftigen uns schon lange mit der Frage, wie unser Öffnungsprozess für trans, inter und non-binäre Personen gelingen kann und wissen: erfolgreiche Öffnung zu mehr geschlechtlicher Vielfalt setzt voraus, dass Geschlecht als Spektrum verstanden wird, in dem Menschen jenseits des Zweigeschlechtersystems Platz haben. Die Bedeutung von Schutzräumen im Kontext patriarchaler Gewalterfahrungen wird hierbei mitnichten Infrage gestellt,“ so die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs.

Den Mainzer IDAHOBITA* veranstaltete QueerNet Rheinland-Pfalz in Kooperation mit Amnesty International Mainz, Bar jeder Sicht, dgti, Frauennotruf Mainz, Frauenzentrum Mainz, Mit Sicherheit verliebt Mainz, pro familia RLP, Rainbow Refugees Mainz und Schwuguntia.

 

verantwortlich: Anette Diehl und Melina Novosel, Frauennotruf Mainz e.V.

 

[2]   Studie von LesMigraS (2012): „...nicht so greifbar und doch real.“ Eine quantitative und qualitative Studie zu Gewalt- und (Mehrfach-) Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen Frauen und Trans* in Deutschland.“ Studie LesMigraS (2012) PDF

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