26. Oktober 2022
Ruanda

Ruanda im Fokus: Wase

***english version below***

Die größte Sicherheit, die jede Frau haben sollte, ist finanziell und mental gefördert zu werden um selbstständig leben zu können.
Nach Ruandas Völkermord 1994 war die Bevölkerung Ruandas zu 70% weiblich. Diese Frauen trugen die Last und kämpften für den Wiederaufbau ihres Landes.

Da viele zu Witwen geworden waren, hatten sie einen großen Teil ihres Lebens verloren. Darüber hinaus wurden sie aufgrund ihrer häuslichen Aufgaben in ihren Möglichkeiten beschränkt. Aufgrund der Tatsache, dass sie als Frau geboren wurden, durften sie lediglich eine minimale Bildung genießen, weshalb sie gezwungen wurden, in informellen Unternehmen zu arbeiten und täglich ohne Sicherheit und Ersparnisse zu überleben. Sie sind nicht nur einer wirtschaftlicher Notlage ausgesetzt, sondern auch geschlechtsspezifischer Gewalt und sexuellem Missbrauch.

Mütter sind das Rückgrat dieses Landes und es ist nur eine Frage der Zeit und des Empowerments für sie, das zu erkennen.
Wase rekrutiert diejenigen, die die Hoffnung für sich selbst verloren haben. „Wir trainieren diese Frauen mit Häkelkünsten, die ihnen später eine Einkommensquelle sichern. Wir nehmen uns Zeit und tauchen tief in ihre Wünsche und Ziele ein.“ Das Praktizieren handgefertigter Kunst ist eine Form der Psychotherapie.

Bisher beschäftigt Wase drei alleinerziehende Mütter, die von Auszubildenden zu Ausbilder:innen wurden. Ihre Furchtlosigkeit ermöglicht es ihnen, darüber hinauszugehen und konkurrierende künstlerische Muster zu lernen, die einzigartig sind. Damit sind sie in der Lage, andere Frauen zu unterrichten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

„Wir sind stolz darauf, dass diese Frauen endlich davon überzeugt sind, dass die Zukunft nicht nur für sie, sondern für ihre Kinder insgesamt vielversprechend wird. Eine Frau nach der anderen in eine bessere Welt.“

***english version***

The greatest empowerment every woman should have, is being empowered financially and mentally.
After the 1994 Genocide of Rwanda against the Tutsi, Rwanda's population was 70% female. These women carried the burden and was fighting to rebuild their country.

With many having been turned to widows, they had lost their sense of life. Furthermore, with their domestic roles, they became limited to resources and opportunities. Due to minimal education that they couldn't get simply because they were born female, women of Rwanda are forced to work in informal businesses, living on a daily basis without any security or savings. Naturally, they are exposed to not only economic vulnerability but also to gender-based violence and sexual abuse.

Mothers are the backbone of this country, it's just a matter of time and empowerment for them to realise so.
Wase recruits those who have lost hope on themselves. We train them with crochet skills which later secures them a source of income. We take time and dive deep into their wishes and goals.
Practicing handmade art is a form of mental therapy, they would know.

So far, Wase employs three single mothers who went from trainees to trainers. Their fearlessness enables them to go beyond and learn competitive artistic patterns that are unique. With this, they are able to teach other women who were like them before.

„We are proud to see these women finally being convinced that the future is bright not only for them but for their children as whole. One woman at a time to a better world.“

https://rwandamart.rw/store/wase/

Twitter: @wasebysarah_

Instagram: @wasebysarahuwase

Text: Aline Heitz, Frauennotruf Mainz e.V.

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