19. September 2018
Pressemitteilung
Veranstaltung

Großer Andrang bei Ausstellung für Jugendliche über sexuelle Gewalt



Initiatorinnen der interaktiven Ausstellung 'ECHT KRASS!' ziehen positive Bilanz


v.l.n.r.: Ronja Scheu (Frauennotruf Mainz e.V.), Christine Ellrich (das Mädchenhaus gGmbH), Michaela D. Brauburger (Medien sinnvoll nutzen), Julia Braun (ZsL Mainz e.V.), (unten) Svenja Steinbrecher (Frauennotruf Mainz e.V.) und Vanessa Kuschel (Frauennotruf Mainz e.V.); Fotografin: Eva Jochmann (Frauennotruf Mainz e.V.)

Vom 03. August bis 19. September 2018 war die interaktive Wanderausstellung ‚ECHT KRASS‘ vom Kieler Petze-Institut für Gewaltprävention im Mainzer Rathaus zu sehen. Rund 30 Schulklassen und Jugendgruppen besuchten die Ausstellung und nahmen zusätzlich an vertiefenden Präventionsworkshops teil. Der große Andrang freut die Initiatorinnen, die die Ausstellung nach Mainz geholt und ein vielfältiges Begleitprogramm auf die Beine gestellt haben. Neben dem Angebot für Schulklassen gab es 2 Workshops in Leichter Sprache und 3 Führungen mit Flüchtlingsfrauen und Dolmetscherinnen. Zusätzlich konnte die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden, was viele Jugendgruppen auch gemacht haben. Insgesamt wurden 45 Führungen und Workshops durchgeführt.

„Wir sind sehr zufrieden mit den vielen Anfragen der Schulen“, so die Veranstalterinnen. „Es hat uns sehr gefreut, dass ein paar Schulen gleich mehrere Klassen zur Ausstellung und unseren Workshops geschickt haben. Das zeigt uns, dass manche Schulen das Thema sexualisierte Gewalt sehr ernst nehmen.“

Die vielen Rückmeldungen von Lehrer*innen und Schüler*innen zeigten, wie wichtig es für die Schulklassen ist, offen über sexualisierte Gewalt zu sprechen. So war ein häufiges Zitat der begleitenden Lehrkräfte „Wir finden es sehr gut, dass die Schüler*innen die Möglichkeit haben über das Thema mit Personen außerhalb des Schulalltags zu sprechen“. Die Hemmschwelle bei solchen Themen sei in der Schule oft sehr hoch. Das war auch zu Beginn der Führungen zu spüren. Viele der Jugendlichen öffneten sich erst nach einiger Zeit. „Wir reden schon darüber, aber nicht so direkt. Manche Sachen waren auch ganz neu“, gaben einige Schüler*innen an. So zum Beispiel das Thema Sexuelle Gewalt in Familien. „Ich war erschrocken darüber, dass sexuelle Gewalt in Familien so oft vorkommt“, meldeten einige Schüler*innen zurück. Durch die gemeinsamen Diskussionen fingen die Jugendlichen an zu reflektieren: „Manchmal denkt man über solche Sachen gar nicht nach, das wird mir nach der Ausstellung viel klarer“. Das spiegelten auch die Lehrkräfte wieder und meinten „Es ist toll, dass die Schüler in der Ausstellung selbst aktiv werden und sich so dem Thema auf ihre eigene Weise annähern können“.

Auch die offenen Führungen waren regelmäßig besucht. Zwei Mal pro Woche wurden zu festen Zeiten offene Angebote durch Fachfrauen der verschiedenen Einrichtungen angeboten. „Es kamen ganze Familien, interessierte Erwachsene aller Altersstufen aber auch Schülerinnen und Schüler, deren Parallelklassen in den Workshops waren und sie mit ihren Berichten neugierig gemacht haben“, informieren die Fachfrauen der Mainzer Kooperation. „Dass in den offenen Führungen sogar nach konkreten Methoden unserer Workshops gefragt wurde, weil auf dem Schulhof darüber gesprochen wurde, freut uns außerordentlich. Dies verdeutlicht uns, dass nicht nur die Ausstellung ‚ECHT KRASS‘ wunderbar geeignet ist, um über sexualisierte Gewalt und Digitale Gewalt zu informieren, sondern dass unsere Präventionsarbeit es auch geschafft hat, das Thema aus der Tabu-Ecke zu holen und Jugendliche offen über das Thema diskutierten.“

Nicht zu vergessen ist auch der Fachtag „Spaß und Stress mit Sex im Netz“- Fachtag zur Ausstellung ‚ECHT KRASS!‘, der am 14.08. ebenfalls im Rathaus stattgefunden hat. Rund 65 Fachkräfte der Schulsozial- sowie Jugendarbeit, Lehrkräfte und andere Interessierte lockte das vielfältige Angebot ins Mainzer Rathaus. Geboten war nicht nur Live-Hacking sondern auch ein Webinar zu Recht im Internet, ein Präventionsmethoden-Workshop sowie Hilfe zur Selbsthilfe und Führungen durch die Ausstellung.

„Unser Ziel haben wir erreicht“, sind sich die Veranstalterinnen einig. „Und wir möchten nochmal allen herzlich danken, die dieses Kooperations-Projekt durch Mitarbeit und finanzielle Unterstützung möglich gemacht haben.“

 

Initiatorinnen der Ausstellung sind der Frauennotruf Mainz e.V., „Medien sinnvoll nutzen“, pro familia Ortsverband Mainz, Das MädchenHaus Mainz gGmbH sowie das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Mainz e.V (ZsL).

 

Unterstützt und gefördert wurde die Ausstellung und der Fachtag von:

 

Aktion Mensch, Mainz 05 hilft e.V., dem Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, dem Ministerium für Bildung, dem Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz, der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Mainz, der Stiftung Kunst, Kultur & Soziales der Sparda-Bank Südwest eG, der EU-Initiative klicksafe und dem Kommunalen Präventivrat der Stadt Mainz

 

Foto: v.l.n.r.: Ronja Scheu (Frauennotruf Mainz e.V.), Christine Ellrich (das Mädchenhaus gGmbH), Michaela D. Brauburger (Medien sinnvoll nutzen), Julia Braun (ZsL Mainz e.V.), (unten) Svenja Steinbrecher (Frauennotruf Mainz e.V.) und Vanessa Kuschel (Frauennotruf Mainz e.V.)

Fotografin: Eva Jochmann (Frauennotruf Mainz e.V.)

Verantwortlich für die Pressemitteilung: Vanessa Kuschel, Ronja Scheu und Michaela D. Brauburger

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